Bewerbung
Rangsdorf • Als 2013 der komplett ausgestattete Showroom der Kramer Elektro-Anlagen GmbH in Berlin-Weißensee eröffnet wurde, war das der Wunsch der Kunden, berichtet Geschäftsführer Marco Kramer.
Zur Einweihung kamen fast 100 geladene Gäste in die Romain-Rolland-Straße, dagegen würde sich kaum einer der Berliner Bauherren ins brandenburgische Rangsdorf verirren. Hier ist das von seinem Vater Hans-Joachim Kramer als Familienbetrieb gegründete Unternehmen seit 1991 ansässig. Nach der Umwandlung in eine GmbH übernahm der gelernte Energieelektroniker und Elektromeister 2004 die Firma von seinem inzwischen verstorbenen Vater, der sich wenige Jahre später aus dem aktiven Geschäft zurückzog. Dank ihm hat Marco Kramer „ein gutes Händchen für die Planung entwickelt“. Die vielen Erfahrungen, die die ältere Generation gesammelt hatte, galt es fortzusetzen. Noch heute ist seine Mutter Roswitha Kramer dem Unternehmen verbunden und enthusiastisch über dessen Entwicklung.
Marco Kramers Frau Antje arbeitet seit August 2007 für das Unternehmen. Heute ist sie unter anderem für Geschäftsbuchhaltung, Personalfragen und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Die Gesundheit aller Mitarbeiter liegt ihr am Herzen, sie sollen „ihre Arbeit auf höchstem Niveau gern machen“. Insgesamt 29 sind es derzeit, sie können sich nicht nur über überdurchschnittliche Lohnanstiege in den letzten Jahren freuen, sondern auch über ständige Weiterbildungen zum Beispiel in den Bereichen VDE-Norm, Gebäudeautomation oder Smart Home. Gemeinsam besuch das Unternehmen regelmäßig Messen, wie die Belektro oder die Light + Building in Frankfurt am Main. Die Messebesuche werden im Team vorbereitet, dabei erhalten die Mitarbeiter Aufgaben entsprechend ihrer individuellen Interessen, um an späterer Stelle Erfahrungen, Messeneuheiten und Highlights auszutauschen. Der letzte Azubi hat den Betrieb 2006 verlassen, doch ab dem nächsten Jahr soll wieder ausgebildet werden. Seit zwei Jahren bemüht man sich bereits darum, sieben Berufsbilder der Elektrobranche wären möglich. Gute Erfahrungen mit dem Zukunftstag, Praktika oder Studenten wurden gesammelt. Auch durch das Feedback von den eigenen Kindern weiß Antje Kramer, was die jungen Leute bewegt.
Der überwiegende Anteil der Leistungen in Planung und Ausführung elektrotechnischer Anlagen für Wohnanlagen, Bürogebäude oder Verkaufsräume erbringt die Kramer Elektro-Anlagen GmbH für private und gewerbliche Auftraggeber. Häufig ist ein enges Zeitfenster vorgegeben, dafür ist eine gute Baustellenstruktur erforderlich. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, im Bereich Planung bis 2019, in der Bauausführung sogar bis 2021. Damit kann sich das Unternehmen die soliden Profis unter den Bauherren aussuchen.
Die Referenzen können sich sehen lassen, das sogar im doppelten Sinne. So ist die komplette Lichtausstattung und Gebäudeautomation der Humboldt-Box vor dem Berliner Schloss das Werk der Rangsdorfer. Schaltzustände und Sicherheit einiger weiterer markanter Gebäude in Berlin lassen sich per KNX-Visualisierung direkt über das Internet überwachen (KNX ist ein europäischer Standard der Automation). Zu den aktuellen Projekten zählen das erste geplante Hochhaus am Alexanderplatz, das „Grandaire“ mit 18 und neun Etagen, „The Fritz“ mit Mikroapartments in der Lehrter Straße sowie das „Pulse“ in Kreuzberg, ein nach dem Cradle To Cradle Verfahren für Komplett-Recycling konzipierter Gewerbeneubau.
Trotz dieser „Höhenflüge“ ist das Unternehmen fest in der Region verankert. Beim „Fest der Vereine“ in Zossen wird z.B. Vereinskultur gelebt, bei der Rangsdorfer Ausbildungsmesse wird Kindern mittels VR-Brille das Berufsbild nahegebracht, und der Rangsdorfer Sponsorenbus für die ehrenamtliche Arbeit wird großzügig unterstützt. Marco Kramer engagiert sich zudem im Landesinnungsverband der Elektrotechnischen Handwerke Berlin/Brandenburg.
Auch die Vision für das eigene Unternehmen betrifft den Standort Rangsdorf. Dort wo momentan die Seebadallee mit der Nummer 10 f endet, soll nach seinen Plänen bis 2021 ein neues Firmengebäude mit Werkstatt für Schüler und Azubis als Nummer 10 g entstehen. Doch dafür ist noch etwas Überzeugungsarbeit in der Gemeinde zu leisten.
Preisverleihung
Schönhagen. Am Flugplatz Schönhagen wurden am Freitagabend als Höhepunkt der Wirtschaftswoche die Preise der Wirtschaft Teltow-Fläming vergeben. Durch das Programm führten die Initiatoren Vilma Trempler von der Kreishandwerkerschaft Teltow-Fläming und Randolf Kluge vom Regionalcenter der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK). Der Wettbewerb stand erneut unter Schirmherrschaft von Landrätin Kornelia Wehlan (Linke). In ihrem Grußwort merkte sie an, dass zwar „weder Oskar noch Henne“ vergeben würden, dafür aber „ein preis, der für unsere Wirtschaftsregion ein ganz wichtiger ist“. Stolz könne der Landkreis auf den Platz 45 (und Nr. 1 im Osten) im Ranking von „Focus Money“ sein, das sei in erster Linie den hier arbeitenden Menschen zu verdanken, darunter auch den Unternehmern, die oft ein hohes Risiko auf sich nehmen. Als „Faustpfand“ bezeichnete sie den guten Branchenmix aus global agierenden industriellen Kernen und den vielen kleinen und mittelständischen Firmen, um deren Wertschätzung es ging.
Der Preis der Wirtschaft in der Kategorie „Industrie und Gewerbe“ wurde an die T & D Transportgesellschaft mbH verliehen. Vor fast 15 Jahren startete Guido Keiper mit geliehenen 10.000 Euro für den ersten Transporter, gab Uwe Borges, Vorstand der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, als Laudator preis. Nun beschäftigt das Trebbiner Unternehmen knapp 90 Mitarbeiter und verfügt über einen Fuhrpark von 35 Transportern, acht Zwölftonnern sowie 18 Sattelzügen. Es ist unter anderem erfolgreich in Luftfracht-, Arznei-, oder Lebensmitteltransporten, in der Lagerlogistik und im Werkstattgeschäft tätig.
Der Preis der Wirtschaft in der Kategorie „Handwerk“ nahmen Marco und Antje Kramer von der Kramer Elektro-Anlagen GmbH aus Rangsdorf entgegen. Das Unternehmen übernimmt die Planung und Ausführung elektrotechnischer Anlagen für Wohnanlagen, Bürogebäude oder Verkaufsräume. Bestes Beispiel ist die komplette Lichtausstattung und Gebäudeautomation der Humboldt-Box vor dem Berliner Schloss. Als aktuelle Projekte nennt Laudatorin Carola Seiler von der VR-Bank Fläming eG das „Grandaire“ als erstes geplantes Hochhaus am Alexanderplatz und die Mikroapartments „Ther Fritz“ in der Lehrter Straße.
In beiden Kategorien vergab die Jury außerdem einen Sonderpreis. Im Industriebereich wurde mit der Denny Faustmann und Bodo Faustmann GbR ein junges Unternehmen ausgezeichnet, dessen Werdegang Laudator Tilo Hönisch von der Investitionsbank des Landes Brandenburg sehr lebendig beschrieb. Das erste Mal wurde er während der Gründermesse im Rahmen der Wirtschaftswoche auf die beiden aufmerksam. Niemand hätte den „Underdogs“ damals eine Gründung zugetraut, doch dank der Hilfe durch den Lotsendienst und Berater Volkmar Redlich gelang ihnen in nur vier Jahren eine mehr als 400-prozentige Umsatzsteigerung. Die Faustmann Hundeboxen können individuell auf jedes Fahrzeug und jede Hundegröße angepasst werden.
Über den Sonderpreis im Handwerk konnte sich die Sik-Holzgestaltungs GmbH für ihre langjährige Erfolgsgeschichte freuen. Den „Preis der jungen Wirtschaft“, verbunden mit einer einjährigen Ehrenmitgliedschaft, überreichten die Wirtschaftsjunioren Teltow-Fläming an die B.K.R. Beelitzer Kies und Recycling GmbH & Co Agroline Trebbing KG.
Eine emotionale Lobrede teilten sich Brandenburgs Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer und Kreishandwerksmeister Jörg Peschke. Für seine Verdienste um die Organisation der Wettbewerbe der regionalen Wirtschaft seit dem Jahr 2004 erhielt Randolf Kluge die Ehrenurkunde der Jury. Er wird zum Jahresende seine Position als Leiter des IHK-Regionalcenters aus persönlichen Gründen aufgeben. Das Publikum würdigte sein unermüdliches Engagement in der Netzwerkarbeit mit stehendem Applaus.